„Nit Nit Nitay garabam“ – „Der Mensch ist Arznei für den Menschen“
senegalesische Weisheit
Der Verein entschied im Februar 2007, über den nationalen Koordinator der schweizerischen UNESCO-Schulen eine Anfrage für eine Schulpartnerschaft mit einer anderen UNESCO-assoziierten Schule nach Marokko und Senegal zu schicken. Kurz darauf erhielten wir eine Antwort vom «Collège d’Enseignement Moyen (CEM) Ousmane Ngom» in Thiès, Senegal. Die Schule zeigte sich sehr interessiert, eine Partnerschaft mit unserer Schule aufzubauen. Die ersten E-Mails aus Thiès erreichten uns denn auch am Mai 2007, und es entwickelte sich sehr bald ein reger Austausch.
Da sich der Kontakt mit dem CEM Ousmane Ngom vielversprechend gestaltete und dank des Interesses beider Schulen, diesen Kontakt zu intensivieren, entschied der Verein im September 2007, eine Reise nach Thiès zu unternehmen.
Die Vereinsmitglieder waren sich bewusst, dass ein solches Unterfangen nicht nur eine gute Vorbereitung, sondern auch eine intensive Beschäftigung mit der Kultur Senegals erfordert.
Vom 18. bis 25. April 2008 reisten schliesslich sechzehn Vereinsmitglieder nach Senegal und besuchten dort unsere Partnerschule in Thiès. Vom 6. bis 13. September 2008 empfingen wir dann eine Delegation unserer Partnerschule bei uns in Solothurn. Seither wird der persönliche Kontakt durch jährliche Reisen nach Thiès aufrechterhalten.
Seit Juli 2013 besteht am
Collège Ousmane Ngom der Verein „unos con otros Sénégal/andandoo“.
Dieser betreut die Partnerschaft zusammen mit dem UNESCO-Club der
Schule. Zu den Mitgliedern dieses Vereins gehören der Schuldirektor Monsieuer S. Mbodji und viele Lehrpersonen sowie auch eine Vertretung der Schülerschaft. Präsident von UCO/Sénégal ist Monsieur Abdoulaye Kane.
UCO/Suisse und UCO/Sénégal bilden also zusammen das partnerschaftliche und organisatorische Bindeglied der beider Schulen.
Wandgemälde im Collège Ousmane Ngom
Das Partnerschaftsprojekt ist primar ein kulturelles Austauschprojekt. Die reziproke Wissenserweiterung durch konkrete Einblicke in die kulturell-gesellschaftlichen Verhältnisse des jeweiligen Gastlandes, in die Problematik des Verhältnisses von „Nord-Süd“ und „Islam-Christentum/westliche Welt“ in der globalisierten Welt ist von zentraler Bedeutung. Durch die lebendige Erfahrung in den Gastländern und die menschlichen Begegnungen soll die Wissenserweiterung nicht abstrakt und theoretisch bleiben, sondern getragen sein von konkreten Erlebnissen. Für beiden Seiten ist der Perspektivenwechsel wichtig: In beiden Schulen sollen reichhaltige Formen der interkulturellen Begegnung ermöglicht werden. Gleichzeitig soll die Auseinandersetzung mit den Menschenrechten als universale Kategorie eine zentrale Stellung im Partnerschaftsprojekt haben.
Am nächsten kommen wir diesen Zielsetzungen jeweils während der jährlichen Aufenthalte einer UCO-Delegation in Thiès. Aus verschiedenen Gründen ist unseren Partnern und Partnerinnen in Senegal leider nicht die Möglichkeit eines regelmässigen Aufenthaltes in Solothurn geboten.
Umso mehr sind die jeweiligen UNESCO-Gruppierungen beider Schulen bestrebt, den kulturellen Austausch in ergänzenden Formen zu intensivieren. Vorgesehen ist, jährlich ein gemeinsam erarbeitetes Bulletin mit Beiträgen beider Schulen zusammenzustellen. Ein „Prototyp“ mit dem Titel „Teranga“ wurde bereits realisiert und in einer Auflage von 100 Exemplaren gedruckt. Dieses Teilprojekt hat sich aber bislang noch nicht in der erwünschten Weise entwickelt.
Der Verein möchte in Zukunft
die Auseinandersetzung mit der senegalesischen Kultur, Gesellschaft,
Wirtschaft und Geschichte verstärken. Neben Filmabenden werden auch die
gemeinsame Lektüre von Werken senegalesischer Autorinnen und Autoren und
Gastreferate ins Auge gefasst.
Schülerinnen des Collège Oumane Ngom präsentieren traditionelle Kleidungen verschiedener Ethnien Senegals (April 2014)
Der Verein unterstützte seine Partnerschule bei der Finanzierung eines Anbaues, in dem im Parterre ein gedeckter Pausenplatz («esplanade»), im Obergeschoss eine Bibliothek und ein Lehrerzimmer Platz finden. Dadurch wurde die prekäre infrastrukturelle Situation unserer Partnerschule etwas entschärft. Im April 2010 konnte das neue Haus in einer feierlichen Zeremonie eingeweiht werden. Es ist wirklich ein schönes und zweckmässiges Bauwerk geworden!
Bis April 2011 erfolgte die Möblierung und Einrichtung der Bibliothek und des Lehrerzimmers, sowie Belagsarbeiten im Hof. Anlässlich einer Buch-Vernissage überreichte die Solothurner Delegation eine erste grössere Anzahl Bibliotheksbücher verschiedener Fachbereiche.
Teilprojekt Neu- und Umbauten "Schulhof II"Zusätzliche Schulräume sind ein prioritäres Bedürfnis unserer Partnerschule. So konnte 2014 als erste Etappe des Bauprojektes "Schulhof II" ein weiterer Bau eingeweiht werden: Mit zwei renovierten Räumen und zwei neu aufgestockten Zimmern ist auf der begrenzten Fläche im Schulhof II ein erweitertes Raumangebot realisiert worden.
Da die Aufträge für die Bauarbeiten selbstverständlich vollumfänglich örtlichen Baubetrieben und Handwerkern vergeben werden, profitiert durch diese "Investition" folglich auch das örtliche Gewerbe.
Aktuell wird das letzte grosse von UCO/Suisse finanzierte Bauprojekt realisiert. Es entsteht ein grosser Saal über zwei erneuerten Schulräumen an der Westseite des Schulhofes II. Geplant ist die Vollendung bis Anfang 2020.
Bisherige Unterstützung unserer Partnerschule durch den Verein (Übersicht)